Was hast du dir dabei gedacht
One aus der Serie Olala erklärt..

One
Das letzte Projekt im Fachbereich freie Kunst sollte sehr persönlich sein. Meine Professoren verlangte von mir Offenheit, weniger Requisiten, weniger Verkleidung, mehr ich.
Sie wollte keine Inszenierung, sie wollte etwas sehen, was mich persönlich berührt, was meine Verletzlichkeit und meine Persönlichkeit widerspiegelt.
Dies fiel mir allerdings sehr schwer, trotz der sensiblen Themen, die ich all die Jahre behandelt habe, versuche ich eine gewisse Distanz zwischen mir und der Kunstfigur zu wahren.
Die Grenzen der Rollen verschwimmen so oder so ineinander und ich verstand lange Zeit, ihre Beweggründe und Empfindungen nicht.
Ich wollte allerdings mein Bestes geben und alles aus der Aufgabe herausholen.
So behandelte ich das sehr sensible Thema mit meinen Großeltern, zu denen ich ein distanziertes Verhältnis hatte. Die Doppeldeutigkeit, die dahinter steckte, nämlich in keine Rolle zu schlüpfen, war in diesem Fall eine komplexe und spannende Erfahrung. Denn wie ich feststellen musste, befand ich mich all die Jahre in einer Rolle, die mich meine Großeltern drückten, die Rolle des kleinen lieben braven Mädchens. Sie reisten viel und so hatte ich die Möglichkeit, Fotos in ihren Räumlichkeiten zu machen, denn hier konnte ich nichts inszenieren oder verfälschen. Eines dieser Ergebnisse sehen wir hier mit dem Titel one.
Die Symbolik des Bildes hat sich im Laufe der Jahre immer wieder verwandelt, je nachdem zu welcher Zeit ich dieses Bild anschaute.
Seit Ende 2020 ist es für mich ein Bild aus der Zukunft, denn es hat mir 2014 das tragische Ende verraten. Für mich bleibt diese Serie einer der echtesten und intimsten Serien, die ich bisher gemacht habe.